Team Kuota-Lotto überragt beim Flèche du Sud
Bei der fünftägigen Rundfahrt in Luxemburg hat das Team aus Weitersburg (Koblenz) es geschafft, alle Erwartungen zu übertreffen: Raphael Freienstein gewinnt nicht nur die zweite Etappe, er schafft es auch auf einen hervorragenden zweiten Platz in der Gesamtwertung. Bei den parallel stattfindenden Landesmeisterschaften beeindrucken die Fahrer ebenfalls.
Sechs Fahrer (Marcel Meisen, Christopher Hatz, Raphael Freienstein, Moritz Backofen, Tobias Knaup und Robert Retschke) traten in der vergangenen Woche beim Flèche du Sud an, der berüchtigt ist für seine schwierige Streckenführung und das extrem bergige Terrain. Die Rundfahrt der Kategorie 2.2 begann mit einer kurzen Etappe am Mittwochabend, wo Freienstein bereits seine gute Form mit einem zwölften Platz unterstreichen konnte. Am nächsten Tag dann schaffte er den Sprung in eine Ausreißergruppe, die die komplette Etappe dominierte und ihren Vorsprung zum Feld bis zum Schluss halten konnte. Nach knappen 125 Kilometern an der Spitze hatte der 25-Jährige dann noch die Kraft, aus der Gruppe heraus und zum Sieg zu sprinten. Dieser Triumph katapultierte ihn auf Platz Zwei der Gesamtwertung und verlieh ihm zwei Tage lang das Grüne Trikot des besten Sprinters.
Die dritte Etappe war geprägt von einem furchtbaren Massensturz, der mehr als vierzig Opfer und zahlreiche Schwerverletzte forderte. Die Umstände zwangen die Organisatoren dazu, das Rennen vorzeitig abzubrechen. Glücklicherweise kamen die Kuota-Fahrer alle unverletzt davon und konnten so geschlossen am nächsten Tag an den Start gehen, um Raphael Freienstein weiterhin zu unterstützen. Dies gelang hervorragend: trotz vieler schwieriger Bergwertungen, die das Peloton sprengten, konnte er seinen Platz im Gesamtklassement verteidigen. Am letzten Tag fuhr Teamkollege Christopher Hatz noch einmal in die Spitzengruppe, um die Rennsituation von vorne zu kontrollieren. Am Ende schaffte es Freienstein auf Platz 15 der Tageswertung und nahm später in Esch-sur-Alzette - an der Seite des früheren Tour de France-Siegers Andy Schleck - seine Ehrungen entgegen.
Freienstein beeindruckte in diesen fünf Tagen bei strahlendem Sonnenschein mit einer herausragenden Form, eisernem Willen und viel Kampffreudigkeit. Am Ende fehlten ihm bloß 14 Sekunden auf den Sieger, den Portugiesen Sérgio Sousa (Team Vorarlberg). Dennoch hat Freienstein einen bleibenden Eindruck hinterlassen – und das bei einer der schwierigsten Rundfahrten dieser Kategorie.
Parallel zum Flèche du Sud fanden am Wochenende die verschiedenen Deutschen Landesmeisterschaften statt. In Rheinland-Pfalz konnte Frederik Dombrowski das Elite-Einzelzeitfahren für sich entscheiden, Julian Braun und Felix Drumm landeten bei der U23-Version auf dem zweiten und dritten Platz. Am Sonntag schafften es Joshua Huppertz in Baden-Württemberg und Daniel Westmattelmann in Nordrhein-Westfalen auf den jeweils zweitem Platz des Straßenrennens.